Montag, 4. Juni 2012

Verantwortung für die eigene Schaffenskraft und die der Mitarbeiter

Führungskräfte tragen Verantwortung für die ihnen anvertrauten Mitarbeiter - auch für deren Wohlbefinden und Gesundheit - nicht nur für den langfristigen Erfolg des Unternehmens bzw. der Organisation, für die sie gemeinsam mit den Mitarbeitern tätig sind. Und wahre Führungskräfte wissen, dass dies kein Widerspruch ist und auch keiner sein darf.
Derzeit sieht es leider danach aus, als ob sich zwar viele Führungskräfte anstrengen, die Verantwortung für den kurzfristigen Erfolg der Firma zu tragen, sich aber anscheinend um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter noch nicht einmal bemühen. Wie sonst wären diese Fakten zu erklären:

Die Verluste der deutschen Volkswirtschaft allein durch psychisch Erkrankte liegen im zweistelligen Milliardenbereich - und zwar jedes Jahr! Und diese Kosten steigen ständig rapide! Laut Angaben eines DAK-Sprechers beträgt die Zahl der an Depression, Burnout, Ängsten etc. leidenden Arbeitsunfähigen bereits 15 % aller Erkrankten in manchen Regionen (z. B. Wiesbaden).

Die problematischsten (anfälligsten) Bereiche sind das Gesundheitswesen (Pflegeberufe), die Verwaltung (Stellenabbau) und in letzter Zeit zunehmend der IT-Bereich (ständige Verfügbarkeit durch Bereitschaftsdienst - ähnlich wie im Gesundheitswesen).

Als ebenso dramatisch gilt die UNTERforderung am Arbeitsplatz - vor allem bei Akademikern - wenn die Mitarbeiter viel zu einseitige, standardisierte Aufgaben zu erledigen haben (nicht nur Fast Food Hamburger einpacken).

Als eine große Belastung wird die Flut der ständig ankommenden Mitteilungen gesehen. In globalen Unternehmen arbeiten Menschen 24 Stunden. Daher kommen Mails rund um die Uhr, und alle erwarten sofortige Antworten, oder zumindest glauben leider viele Mitarbeiter, dass sie sofort antworten müssten. Diesem Druck und diesen dauernden Unterbrechungen der wirklich wichtigen Aufgaben hält auf Dauer kaum jemand stand.

Dabei gibt es genügend wirkungsvolle Maßnehmen, um gesund zu bleiben - zuhause und am Arbeitsplatz:

  • Die Lebensziele definieren, um langfristige Erfüllung kümmern, statt um kurzfristigen Erfolg
  • Harmonisches Familienleben
  • Genug Bewegung in frischer Luft - Aufenthalt in der Natur
  • Regelmäßig Ausdauersport (wie joggen, schwimmen, radeln - keine "Entscheidungssportarten" wie Tennis, Tischtennis, Golf ...)
  • Nichtstun, entspannen, abschalten, regenerieren ...
    meditieren, beten, kontemplieren
  • Genug schlafen, genügend kurze Pausen
  • Gefühlsmanagement (HerzIntelligenz-Methode, positive innere Einstellung, in Einklang kommen ...)
  • Genug Wasser trinken während des Tages und Abends
  • KörperBewusstsein trainieren (Yoga, Feldenkrais, Atemübungen ...)
  • Unwohlsein-Signale des Körpers beachten,
    bevor dieser die nächsten Eskalationsstufen benutzen muss:
    Schmerz, Krankheit, Zusammenbruch, Tod)
     
  • Prioritäten setzen, Wichtiges von Dringendem unterscheiden
  • Effektiver arbeiten (Das Wesentliche tun, die Richtung bestimmen ...)
    und erst danach die Effizienz verbessern (die Aufgabe schneller, leichter, einfacher, kostengünstiger erledigen)
  • Die Thinking Hour einführen (interne Kontakte verboten von 7-9.00 Uhr,
    damit die wichtigsten A1-Prioritäten konzentriert und in Ruhe abgearbeitet werden können
  • Keine Meetings vor 11 Uhr!
    Mobilfunkgeräte, Laptops und Stühle aus den Konferenzräumen entfernen
    (im Stehen erträgt keiner die Dauerredner)
  • Mails erst am Nachmittag öffnen (und deren Beantwortung in einem festen Zeitfenster)
  • Sich nicht von sozialen Netzwerken in neuen Medien terrorisieren lassen
    (neue Formen von Abhängigkeit und Sucht)
  • NEIN sagen!!! (sich und das eigene Team schützen)
  • Freiräume und Freizeiten nehmen, um kreativ und innovativ sein zu können
Um all das leicht durchzuführen, brauchen wir einen größeren Grad an Selbstbestimmung.
Das gelingt (nur) durch eigene Entscheidungskraft.
Wir haben zu lernen, wann, wo und wie wir zu beschleunigen haben,
und wann, wo und wie wir entschleunigen sollten - ja müssen.
Sonst bringen wir Yin und Yang nicht in Balance.
Energie zuführen und Energie abführen müssen sich die Waage halten, sonst folgen Burnout oder Ähnliches.

Führungskräfte haben also vor allem eins zu lernen:  FÜHREN, d. h.
WENIGER MANAGEMENT
- MEHR LEADERSHIP!
Nicht viel arbeiten, sondern effektiv!
Und das Wesentliche dann möglichst effizient erledigen - und flexibel!

Selbstmanagement, Gefühlsmanagement, Psychohygiene und Arbeitsmethodik werden ständig wichtiger -
nicht nur für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller Mitarbeiter, sondern auch für
den langfristigen Erfolg der Unternehmen und das Wohl unserer europäischen Gesellschaft.
Daher ist Vorleben gesunder Arbeitsmethodik durch integre Führungskräfte elementar und existenziell notwendig!
Wer das nicht kann oder nicht will, ist als Chef oder Chefin nicht tragbar.
Nur wer sich und seinem Team Wege zu mehr eigenverantwortlicher Ergebnisorientierung aufzeigen kann, wird in Zukunft als Führungskraft akzeptiert werden.

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