Dienstag, 23. Februar 2016

Welche Lernmethoden versprechen den größten Erfolg mit geringstem Aufwand

Ein Forscherteam an der Kent State Universität um Professor John Dunlosky hat die 10 beliebtesten Lernmethoden von Studenten anhand von vorhandenen Studien genauer untersucht. Dabei haben sie etwas festgestellt, was mir schon vor über 40 Jahren beim Studium am meisten geholfen hat.

Nicht Unterstreichen, Markieren, Aufschreiben von Schlüsselworten und Zusammenfassen oder gar intensives Auswendiglernen kurz vor den Prüfungen helfen, sondern Testklausuren schreiben und langfristiges Lernen.

Siehe Jochen Mai, 20. Februar 2016: http://www.xing-news.com/reader/news/articles/205001?link_position=digest&newsletter_id=11368&xng_share_origin=web

Von solchen Forschungsergebnissen wusste ich zwar während meines Studiums noch nichts,
aber bereits im ersten Semester die Teilnahme an allen Testklausuren für das Vor-Diplom für die Studenten des vierten Semesters, brachte mir die Sicherheit und innere Gewissheit, mich schon nach dem ersten Semester für das Vordiplom anzumelden. Ich sagte mir: "Wenn ich alle Testklausuren und Altklausuren früherer Prüfungen erfolgreich bestanden habe, dann kann ich auch die nächste - die für mich erste wirkliche und entscheidende - bestens meistern."

Und das hat wunderbar funktioniert. Ich habe die Vor-Diplom-Prüfung in Öffentlichem Recht mit Note 1 bestanden - im ersten Semester.

Geholfen hat mir noch etwas - auch in allen weitern Prüfungen an der Universität. Ich habe vom ersten Tag an gelernt, die letzten Wochen vor den Prüfungen kaum mehr und Tage vor der Klausur gar nicht mehr. Ich habe stattdessen meine Zeit damit zugebracht, mich zu erholen und mir immer wieder selbst zu versichern :"Ich bin sehr gut vorbereitet. Alles andere als eine Eins ist eine Überraschung."
Ich wusste, ich muss nicht 100 Prozent des Lehrstoffes kennen, weil gar nicht alles abgefragt werden kann. Es reicht mir, wenn ich die entscheidenden 5 Prozent des Stoffes beherrsche, die dafür aber zu 100 Prozent korrekt zu Papier (oder im Mündlichen zu Gehör) bringe!

Und eine wichtige Erfahrung habe ich damals noch machen dürfen, die von den Forschern nicht untersucht worden ist: Ich habe vom ersten bis zum letzten Semester keine einzige Pflicht-Vorlesungsreihe vollständig besucht. In der Zeit war ich lieber auf dem Sportplatz. Das, was Professoren in stundenlangen Monologen erzählt haben, konnte ich besser in wenigen Minuten aus ihren Lehrbüchern lernen und beim Lösen von alten Prüfungsfragen aktiv testen. Mit diesen Methoden habe ich alle Prüfungen auf Anhieb - und fast immer als Jüngster - bestanden.


Rudolf Schnappauf, www.RAS-Training.de

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